Das Portal hat 380 Sparkassen und 440 Volksbanken untersucht: Jedes zweite Institut kassiere Gebühren fürs bargeldlose Zahlen. Oft seien diese Gebühren nicht deutlich gekennzeichnet. Insbesondere würden die Gebühren bei Kontomodellen im niedrigeren Preissegment erhoben, also Basis- oder Klassikkonten mit geringeren Grundgebühren. Vielleicht verbucht man das unter Lehrgeld. Man sollte schon in wesentlichen Zügen den Inhalt eingegangener Verträge kennen. Eventuell wechselt man auch nicht bloß das Kontomodell, sondern gleich die Bank. Die Sparkassen haben nunmal einen hohen Fixkostenanteil, der auch irgendwie reinkommen muss. Nicht zuletzt müssen da auch Versorgungsposten für abgehalfterte Politiker unterhalten werden. In der Regel eher nicht in den unteren Gehaltsgruppen. Eine Sprecherin der Sparkasse Mansfeld-Südharz erklärt, «Lastschrift» sei die rechtliche Bezeichnung. Man richte sich in der Regionalsparkasse außerdem nach Musterexemplaren für Preislisten vom Verband. Man wolle nun aber prüfen, ob die Gebühr transparenter dargestellt werden müsse. Sie setzen sich mit den Betriebsberatern der Handwerkskammer Magdeburg bzw.
dem Berater der Stadtsparkasse Magdeburg in Verbindung. Gibt es keine ausreichenden Sicherheiten aus dem Unternehmen oder dem Kreis der Gesellschafter, übernimmt die Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt gegenüber dem Kreditinstitut eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 80% des Kreditbetrages = 100.000 Euro. So zum Beispiel bei der Saalesparkasse, die nur im Modell Klassikkonto eine Gebühr von 30 Cent pro Kartenzahlung erhebt. Das Institut teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, die Kosten würden deutlich unter Hinweis auf die Kartenzahlung dargestellt. Wer sich auf der Webseite über das Klassikkonto informiert, findet diese Gebühr aber nur versteckt bei «Weitere Informationen». Sparkassen weisen zudem darauf hin, dass die Gebühren monatlich abgerechnet werden und beispielsweise auf dem Kontoauszug sichtbar werden. Die Kreissparkasse wolle schon, dass Kunden bargeldlos zahlen und setze sich dafür ein, dass auch kleinere Betriebe wie Bäcker und Fleischer bargeldlose Zahlung ermöglichen. Gerade in der Pandemiezeit.
Das Sparkasse Mansfeld-Südharz empfehle außerdem das Basiskontomodell, bei dem die Gebühr anfällt, nur Kunden, die wenig buchen. Ähnlich argumentiert die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld: «Das passende Konto hängt von den individuellen Bedürfnissen beziehungsweise der individuellen Nutzung ab», teilte ein Sprecher mit. Bei beiden Instituten gebe es die Gebühr schon seit langem. Auf den Webseiten der Sparkassen wird für ein Kontomodell oft nur ein Auszug aus der Preisliste gezeigt. Umfangreichere Preislisten verlinken viele Sparkassen nur als schwer lesbare PDF-Dateien zum Download. So zum Beispiel bei der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld: Im «Klassik-Konto» wird hier pro «belegloser Buchung» eine Gebühr von 0,50 Euro fällig. Sie gehört laut Biallo zu den Top Zehn Banken mit den höchsten Gebühren.